1. Yacher Symposium - Wandel in der Landschaft Die bäuerlich geprägte Kulturlandschaft war und ist ein Spiegel der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen – nicht nur der Landwirtschaft. Noch belegen die Erhebungen der Tier- und Pflanzenwelt im Rahmen der Naturschutzkonzeption Rohrhardsberg 1995 die Vielfältigkeit von Natur und Landschaft um Yach. Weidfelder, Wiesen sowie ein Mosaik aus Laub- und Nadelwälder tragen zu hoher Artenvielfalt und einem abwechslungsreichen Landschaftsbild bei. Doch die Landschaft ist permanent im Wandel, hat sich doch z.B. das Wald-Offenland-Verhältnis auf Yacher Gemarkung zwischen 1870 bis 1995 umgekehrt: Betrug der Waldflächenanteil 1870 nur 27 %waren es 1995 bereits 74 %. Jahrhundertelang ausgeübte Landnutzungstechniken wie das im Rahmen des Symposiums durchgeführte Rüttibrennens geraten dabei in Vergessenheit. Und auch das Siedlungsbild ändert sich: immer weniger orientieren sich Siedlungen an den natürlichen Landschaftsformen, immer weniger prägen die traditionellen Schwarzwaldhöfe das Bild. Vermehrt stellt sich die Frage, wie diese Veränderungen aufgehalten werden können, um eine für die einheimische Bevölkerung wie auch Touristen attraktive Landschaft zu erhalten. Im Rahmen der Podiumsdiskussion wurden daher auch die Perspektiven für eine veränderte Schwarzwaldlandschaft diskutiert. Zentrales Thema in der Diskussion: Gibt es zukunftsfähige Modelle für die Offenhaltung der Landschaft und die Erhaltung der landwirtschaftlichen Strukturen? In einem Punkt herrschte dabei Einigkeit: Natur- und Landschaftsschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und nur im Konsens mit den Beteiligten umsetzbar.
Dr. Bernd Seitz /Claudia Leitz, Regierungspräsidium Freiburg |